Wenn du dich mit Optionen beschäftigst, wirst du auf einige wichtige Begriffe stoßen, die dir helfen zu verstehen, warum sich der Preis einer Option verändert. Diese Begriffe nennt man die „Greeks“, weil sie nach griechischen Buchstaben benannt sind. Aber keine Sorge – ich erkläre dir diese Begriffe so einfach wie möglich, damit du sie leicht verstehst und direkt anwenden kannst.
Was sind die „Greeks“?
Die „Greeks“ sind Kennzahlen, die dir zeigen, wie sich der Preis einer Option verändert, wenn bestimmte Faktoren wie der Aktienpreis, die Zeit oder die Volatilität sich ändern. Es gibt vier wichtige Greeks: Delta, Gamma, Theta und Vega. Jede dieser Kennzahlen erklärt dir etwas anderes über den Preis einer Option.
Delta – Wie sich der Preis bewegt
Das Delta zeigt dir, wie stark sich der Preis deiner Option verändert, wenn der Preis des Basiswerts (z. B. einer Aktie) um 1 Euro steigt oder fällt.
- Call-Optionen (Kaufoptionen) haben ein positives Delta zwischen 0 und 1. Das bedeutet: Wenn der Aktienpreis steigt, steigt auch der Wert deiner Call-Option.
- Put-Optionen (Verkaufsoptionen) haben ein negatives Delta zwischen -1 und 0. Das bedeutet: Wenn der Aktienpreis fällt, steigt der Wert deiner Put-Option.
Beispiel für Delta:
Stell dir vor, du hast eine Call-Option mit einem Delta von 0,5. Wenn der Aktienpreis um 1 Euro steigt, dann wird deine Option um 50 Cent mehr wert. Umgekehrt gilt: Wenn der Aktienpreis um 1 Euro fällt, verliert deine Option 50 Cent an Wert.
Gamma – Wie schnell sich das Delta verändert
Das Gamma zeigt dir, wie schnell sich das Delta verändert, wenn der Aktienpreis um 1 Euro steigt oder fällt. Mit anderen Worten: Gamma sagt dir, wie viel das Delta sich bei einer Kursänderung des Basiswerts anpasst.Ein hohes Gamma bedeutet also: Das Delta wird sich schnell ändern! Ein niedriges Gamma bedeutet: Das Delta bleibt relativ stabil.
Beispiel für Gamma:
Angenommen, das Gamma deiner Option beträgt 0,1. Wenn der Aktienpreis um 1 Euro steigt und dein Delta vorher bei 0,5 lag, wird es nun bei 0,6 liegen (0,5 + 0,1). Gamma ist besonders wichtig für Optionen mit kurzer Laufzeit oder für Optionen nahe am Geld (ATM).
Theta – Der Zeitwertverlust
Das Theta ist wie eine tickende Uhr für deine Option. Es zeigt dir an, wie viel Wert deine Option jeden Tag verliert, je näher sie dem Ablaufdatum kommt. Diesen Verlust nennt man den Zeitwertverlust.
- Für den Käufer einer Option ist Theta immer negativ. Das bedeutet: Jeden Tag verliert deine Option ein wenig an Wert.
- Für den Verkäufer einer Option (Stillhalter) ist Theta positiv – du profitierst davon, dass die Option an Wert verliert.
Beispiel für Theta:
Wenn das Theta deiner Call-Option -0,05 beträgt, dann verliert deine Option jeden Tag 5 Cent an Wert – einfach nur dadurch, dass die Zeit vergeht und das Ablaufdatum näher rückt.
Vega – Die Volatilität
Das Vega zeigt dir an, wie stark der Preis deiner Option reagiert, wenn sich die Volatilität des Basiswerts um 1 % verändert. Volatilität misst die Schwankungsbreite des Aktienkurses – also wie stark und unvorhersehbar sich der Kurs bewegt.
- Eine hohe Volatilität bedeutet größere Preisschwankungen und damit auch einen höheren Optionspreis.
- Eine niedrige Volatilität bedeutet geringere Preisschwankungen und damit auch einen niedrigeren Optionspreis.
Beispiel für Vega:
Wenn das Vega deiner Call-Option bei 0,10 liegt und die Volatilität des Basiswerts um 1 % steigt, dann wird deine Option um 10 Cent mehr wert. Umgekehrt gilt: Wenn die Volatilität um 1 % sinkt, verliert deine Option ebenfalls 10 Cent an Wert.
Zusammenfassung
Die „Greeks“ helfen dir dabei zu verstehen, warum sich der Preis einer Option verändert und wie du auf diese Veränderungen reagieren kannst:
- Delta zeigt dir an, wie stark sich der Preis deiner Option bewegt.
- Gamma sagt dir, wie schnell sich das Delta verändert.
- Theta erklärt dir den täglichen Zeitwertverlust deiner Option.
- Vega zeigt dir an, wie stark Schwankungen im Aktienkurs den Preis deiner Option beeinflussen.
Wenn du diese Begriffe verstehst und in deinen Handel einbeziehst, kannst du besser einschätzen, wann es sinnvoll ist eine Option zu kaufen oder zu verkaufen – und welche Risiken dabei bestehen.
Nächste Schritte: Lerne mehr über den Optionshandel
Wenn du tiefer in den Optionshandel einsteigen möchtest und lernen willst, wie du die „Greeks“ in deinen Strategien optimal nutzt, dann solltest du über eine fundierte Ausbildung nachdenken. Auf unserer Vergleichsseite für Ausbildungsanbieter im Optionshandel findest du eine Übersicht über die besten Anbieter in Deutschland. Eine gute Ausbildung hilft dir dabei:
- Deine Kenntnisse über Optionen zu vertiefen,
- Risiken besser einzuschätzen und
- langfristig erfolgreich zu handeln.
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